Acht Monate musste ihre Unterstützergruppe Geduld haben, doch jetzt ist klar: Sara, ein siebzehnjähriges Mädchen aus Afghanistan, kann für eine dringend notwendige Herz-Operation nach Deutschland einreisen. Sie hat das dafür erforderliche Visum kürzlich von der Deutschen Botschaft in Neu Delhi erhalten. In der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) wird sie Mitte Januar nächsten Jahres stationär aufgenommen. Dass dies möglich ist, verdankt sie vielen Spendern. Dazu gehört das „Business Network International“ (BNI), das über seine BNI-Stiftung und über BNI- Hannover-Mitglieder einen Scheck über 1.250 Euro an die Unterstützergruppe von Sara überreichte. Mathias Heuberger von den BNI-Unternehmerteams Hannover zu der Spendenaktion: „Saras Geschichte hat unsere BNI-Mitglieder sehr berührt. Auf unserem BNI-Big-Business-Breakfast am Freitag, den 13. September 2019 in Hannover konnten wir durch eine amerikanische Versteigerung insgesamt 1.166 Euro einnehmen, die unsere BNI-Stiftung auf 1.250 Euro aufgerundet hat.“ Highlights bei der amerikanischen Versteigerung waren ein individuelles Sternzeichenbild der Künstlerin Albina Dvortsis und ein von Deniz Odabas gespendeter Aufenthalt in einem Coco-Mat-Hotel in Athen. BNI betreibt fünf Teams mit insgesamt mehr als einhundertfünfzig Unternehmern in der Region Hannover, zwei neue Gruppen sind im Aufbau. Heuberger unterstützt Unternehmer dabei, mehr Aufträge von ihren Premiumkunden durch persönliche Weiterempfehlungen zu bekommen.

Sara benötigt die lebenswichtige Operation am Herzen. Denn nach zehn Jahren ist die damals – ebenfalls in der MHH – eingesetzte Herzklappe zu klein. Die Operation wird rund 33000 Euro kosten. Hinzu kommen weitere Ausgaben für Flüge, Gebühren und Aufenthalte in Neu Delhi. Sara musste mit ihrem Vater Hanid nach Neu Delhi zur dortigen Deutschen Botschaft reisen, denn die Deutsche Botschaft in Kabul existiert seit einem Bombenanschlag im Mai 2017 nicht mehr. Um all das finanzieren zu können, hatten die damaligen Pflegeeltern von Sara, Steffi und Markus Riedel, die Spenden-Kampagne „Sara hat Herz“ gestartet. Absolut engagiert arbeiten sie zusammen mit Mehdi Ostad und seiner Ehefrau Elaheh, die den Blumerie-Laden im Einkaufszentrum Hägewiesen betreiben. Unterstützer ist der SPATS-Verein – SPATS steht für „Solidarisch-Präventiv-Attraktiv-Tatkräftig-Sozial“. Ein Vereinszweck ist die Förderung der internationalen Gesinnung und des Völkerverständigungsgedankens. Dies verwirklichen die Vereinsmitglieder unter anderem durch die Kooperation mit anderen Initiativen. Diese Kooperation erfolgt insbesondere zur Förderung von Aktivitäten im Rahmen der Nachbarschaftshilfe und der internationalen Begegnung.

„Unser Verein hilft dieser Initiative gern“, erläutert Wolfgang Jarnot, Vorstandsvorsitzender des SPATS-Vereins, „denn unser Ziel ist es, Menschen im Sahlkamp mit Projekten zu unterstützen, um Verständnis füreinander zu entwickeln und Verständigung untereinander zu leben.“ Sara, die als Siebenjährige in Hannover wegen der damals ersten Operation lebte, hat auch heute hier ihre zweite Heimat. Denn der Kontakt zu ihren Pflegeeltern und zu dem Ehepaar Ostad ist nie abgebrochen. Mehdi und Elaleh sprechen Farsi, Sara spricht Dari – und gegenseitig können sie sich verstehen. Damit haben sie Sara vor zehn Jahren ein großes Stück auf dem Weg zur Genesung geholfen. Und das werden Mehdi und Elaheh nach Saras Einreise in Deutschland wieder machen. Seit März arbeitet die kleine und doch sehr rührige Initiative daran, sich ganz praktisch dem großen Thema Völkerverständigung zu nähern, indem sie für Saras Operation Spenden sammelt. „Wir sind wirklich sehr dankbar für die großzügige Unterstützung der vielen privaten Spender und einiger Organisationen“, sagt die überglückliche Steffi Riedel. Das sei durchaus keine Selbstverständlichkeit, meint Markus Riedel, der extra den Blog „Sara hat Herz“ im Internet eingerichtet hat, um so auf das humanitäre Anliegen aufmerksam zu machen. Die Spendenkampagne ist in der Zwischenzeit so erfolgreich, dass die Kosten für die Herz-Operation gedeckt sind und die Flugkosten bezahlt werden können. Familie Ostad hat wie Familie Riedel ein wahrlich herzliches Verhältnis zu Sara und ihrer Familie. BNI-Förderer Heuberger: „Bei einem so tollen persönlichen Engagement helfen wir gern. Und wir hoffen, dass Sara sehr bald wieder gesund wird.“

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